Schneewittchen und die neuen fünften Klassen

Für einige unserer jungen Leute war es das erste Mal, dass sie durch Reinsdorf wanderten und auch das erste Mal, dass sie den kleinen Wald und den historischen Röhrenstieg erblickten.

Noch märchenhafter war dann allerding das Wetter, denn trotz des Datums (08. August) meinten es sowohl Sonne, als auch Regen gut mit uns allen und die Temperaturen blieben dank dicker Wolkendecke angenehm.

In Zwickau angelangt zeigte sich klar, dass wir nicht die einzige Schule waren, die sich das Musical Snow White and Me anschauen wollte und so fielen unsere Fünftklässler vor allem positiv auf.

Die Zuschauerränge der Freilichtbühne füllten sich dann recht schnell, das Spektakel konnte beginnen. Zur Überraschung einiger unserer Schüler und Schülerinnen verhieß der englische Titel ,,Snow White and Me“ allerdings nicht, dass wir auch eine englische Version des Märchens schauen würden, sondern spielte eher darauf an, dass das Märchen eben auch gewandert ist und wir uns nun auf ein Musical einlassen durften, das manchmal geradezu verwegen mit den Erwartungen des Publikums spielte. Anstatt einer Neuauflage von Schneewittchen hatten die Künstler des Theaters Zwickau/Plauen ein durch und durch postmodernes Potpourri aus verschiedenen Märchen geschaffen, indem es vor allem darum ging seinen eigenen Weg zu gehen, seine eigene Geschichte zu leben und sich nicht von anderen in eine Rolle zwängen zu lassen.

Während also anwesende Deutschlehrer emsig ausarbeiteten, wie sie die vielen Anregungen und Adaptionen bekannter Märchen in ihren Unterricht einbauen konnten, hatten die jungen Leute vor allem Spaß an der äußerst lebendigen Darbietung, der mitreißenden Musik, den tollen Kostümen und wahrscheinlich auch den heimlichen Helden des Stückes: dem nicht mehr ganz so bösem Wolf und dem überraschend kinderfreundlichen Rumpelstilzchen.

Andere Höhepunkte waren außerdem die eigentliche Wanderung durch Reinsdorf, sowie seine schöne Natur und ebenso Jacob Grimm als Slenderman. Auf dem Rückweg hatte sich die Schülerzahl zwar wesentlich verringert, aber das lag natürlich weniger an Hexen und Wölfen und mehr daran, dass viele unserer Kinder nur für die Schule nach Reinsdorf kommen und so die Gelegenheit ergriffen sich von ihren Eltern in Zwickau abholen zu lassen um etwas früher nach Hause zu kommen.